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Challenge Roth




Ein etwas längerer Racebericht von der Challenge Roth mit vielen Höhen und Tiefen. Der Reihe nach: die 3,8km in, für mich sensationellen, 55min geschwommen, stieg ich ich aufs Rad und konnte sofort richtig Druck aufbauen. Bereits nach 60km konnte ich mich auf Platz 2 der Firefighter WM und Gesamtplatz 30 von 3600 vorkämpfen. KM120: Schnitt 38,4KM/H, mein Plan schien voll aufzugehen - möglichst unter 1Std Schwimmen, 4:40Std am Rad und den Marathon in 3:05-3:10Std zu laufen, mit einer Endzeit von rund 8:50Std.

Es sollte jedoch anders kommen - ab nun bekam ich keine Nahrung mehr rein, mein Magen verwehrte sich. So kam es wie es kommen mußte, ich fuhr regelrecht blau und hatte Mühe mein Rad irgendwie auf der Straße zu halten. So fuhr ich bis KM155, auf den Solarerberg mit 70.000 verrückten Zuschauern. Dort wartete meine Familie schon ungeduldig - sie wussten ja nicht was los war. Rauf auf den Berg touchierte ich links und rechts mit den Menschenmassen, so unterzuckert war ich bereits - spätestens jetzt wusste ich: Game over. Aus vorbei - über die Absperrung und auf der Seite runter zu meiner Familie. Rad und Helm weggeschmissen und bei meiner Frau Tränen vergossen - ich bereitete mich schließlich über Monate nur auf dieses eine Rennen vor und hatte ein Ziel: Firefighter Weltmeister über die Langdistanz. So lag ich 25min neben der Strecke. Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf. Aufgeben gab es bei mir bis jetzt nie, dieses Wort existierte nicht - ich verlor auch nie einen Gedanken darüber. Und jetzt?

Ich weiß nicht mehr genau was der ausschlaggebende Punkt war - ich stand auf drückte mir 3 Zuckergels, 1 Banane und 1 Flasche Iso rein, setzte den Helm auf und stieg über die Absperrungen um weiterzumachen (die Leute drehten völlig durch). Auch heute noch wundere ich mich selbst über meine Einstellung und bin sehr stolz darauf. Die Zeit und Platzierung war nebensächlich - alles was noch zählte, war halbwegs vernünftig zu finishen. Das der abschließende Marathon mit dieser Vorgeschichte kein Spaziergang werden würde war mir absolut klar. Und so war es auch, ich bekam wieder nichts Festes rein und hielt mich ab KM 0, nur von Cola und RedBull über Wasser. Umso emotionaller war das Einlaufen nach 42,2KM ins Zielstadion - Gänsehaut pur mit Tränen und Stolz. Es war das schwerste Rennen ever, körperlich sowie geistig. Zeit war wie gesagt nebensächlich, zur Vervollständigung noch: 9:43Std. DANKE an meine Familie - für eure Unterstützung.


Pressetext Kornspitz Sport Team

 

Am 17. Juli 2016 findet die weltgrößte Triathlon-Veranstaltung auf der Langdistanz – „Challenge Roth“ – statt. Kornspitz-Triathlet und Ironman Hawaii-Starter Christian Bruckner ist zum ersten Mal dabei. Seine Erwartungen sind nach einer höchst intensiven Vorbereitung hoch: „Eine Zeit unter neun Stunden ist machbar!“ Und auch bei der WM der Firefighter, die im Rahmen der „Challenge Roth“ ausgetragen wird, verfolgt er ein ehrgeiziges Ziel: „Ich will Weltmeister werden!“ 

„Ich habe noch nie so hart trainiert“
Anfang April, beim Ironman in Südafrika, schaffte Bruckner die Qualifikation für die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii im Oktober. Es war sein erst zweites Rennen auf der Langdistanz (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42 Kilometer Laufen).

Am Sonntag (17. Juli) will der Berufsfeuerwehrmann aus Wallsee die legendäre „Challenge Roth“ erfolgreich bewältigen. Die Vorbereitung dafür hat es in sich. Trainer Thomas Doblhammer stellte Bruckner einen „knackigen“ 2-Monats-Block mit 25 Trainingsstunden pro Woche zusammen. „Ich habe noch nie so hart trainiert. Es gab eigentlich immer nur ein Gas und das hieß Vollgas. Viele Einheiten waren im Wettkampftempo, nur ganz wenige waren gemütlich“, so der 35-Jährige.

„Der Achter im Finish sollte aufleuchten!“ 
3.400 Einzelstarter aus 72 Nationen nehmen die „Challenge Roth“ in Angriff. Darunter die amtierende Weltmeisterin Daniela Ryf und der Weltmeister und aktuelle Hawaii-Sieger Jan Frodeno, der bereits im Vorfeld ankündigte, dass er die bestehende Weltbestzeit von 7:41:33 Stunden (aufgestellt von Andreas Raelert in Roth 2011) pulverisieren möchte. „Ich freue mich enorm auf die legendäre Atmosphäre dieses Rennens“, sagt Bruckner, der am Donnerstag gemeinsam mit seiner Familie zum Wettkampf anreist. Wenn alles zusammenspielt (Tagesverfassung, äußere Bedingungen) ist am Sonntag eine Zeit unter neun Stunden möglich. „Der Achter im Finish sollte aufleuchten. Das wäre schon großartig“. Unterstützung ist dem Triathleten versprochen: „Neben meiner Familie und dem Trainer werden Freunde und Bekannte kommen und mich entlang der Strecke anfeuern.“

Triathlon-WM der Firefighter: „Ich will Weltmeister werden!“
Bei der „Challenge Roth“ werden auch die Weltmeisterschaften der schnellsten Feuerwehrleute ausgetragen. Das Ganze geht zurück auf eine Idee des Challenge-Gründers Herbert Walchshöfer, der nach den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 zahlreiche New Yorker Feuerwehrleute nach Roth einlud. Aus dieser Geste entstand die Firefighter-WM. Über 100 Feuerwehrmänner sind für die WM gemeldet. „Es wird nicht einfach werden, weil sehr starke Leute am Start sind. An meiner persönlichen Erwartungshaltung ändert das nichts. Der WM-Titel ist das Ziel!“