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Race Around Austria Challenge


563KM mit knapp 6500HM waren die Eckdaten bei der RAA Challenge - einem der härtesten Eintages Radrennen, rund um Oberösterreich, mit Start und Ziel in St. Georgen/Attergau. Für mich war es neben dem 10KM OpenWater Schwimmen am Hallstättersee Anfang August das nächste große Saisonhightlight.

 

Das Rennen startete sensationell - die ersten 160KM durchs Innviertel zeigte der Radtacho einen Schnitt von 35KM/H, wohlgemerkt ein Einzelzeitfahren ohne Windschatten. Das Rad ging wie eine Rakete und die Beine waren sehr stark. Weniger erfreulich waren dann die Nachtstunden. Ab der Donaubrücke Niederranna wo es bereits dunkel wurde, stellte sich das Mühlviertel so richtig auf und mein Körper verweigerte zusehens die Nahrungsaufnahme. War ja auch Nacht - da isst man für gewöhnlich nicht ;-) Da es immer schwieriger wurde ohne Nahrung Leistung zu erbringen, mussten wir schon sehr bald, mit dem Notfallplan Cola und Koffein anfangen, was auch nur bedingt half. Die ersten Zwangspausen stellten sich ein.

 

So kämpfte ich mich durch die kalte Nacht. Das Projekt RAA Challenge stand mehrmals vorm Abbruch. Nur durch den unglaublichen Support meiner 4 Betreuer, die maßgeblich zum Erfolg beigetragen haben, ging es von der Tschechischen Grenze, entlang des Mostviertels weiter ins Ennstal. Die Gesamtsituation verschlimmerte sich allerdings immer weiter - keine Energiezufuhr bedeutet keine Leistung und noch immer waren es über 250KM die vor uns lagen.

 

Wenigstens die Stimmung entlang der Strecke war sensationell - Party pur. Ein paar Eindrücke: kurz vor Mitternacht standen noch Kinder im Pyjama heraußen und brüllten sich heißer oder Willi und Gustl, die mitten in der Nacht, durchs Mühlviertel reisten um mich mit ACDC zu motivieren. Oder Claus der mich extra vor der Arbeit um 03:30 Uhr noch in St. Valentin besuchte, als ich wieder eine Zwangspause einlegen musste. DANKE für diese Unterstützung - werde ich nie vergessen.

 

In Altenmarkt/Steiermark wo es dann endlich hell wurde, "überfielen" wir noch eine Bäckerei, in der Hoffnung Salzgebäck würde das Problem lösen. Mit einer zusätzlichen Zuckerportion Cola ging es recht gut über den Hengstpass nach Windischgarsten. Die nächsten 100KM waren endlich wieder passabel. Trotzdem bekam ich das Ernährungsproblem nicht in den Griff, sodass die letzten 2STD schon noch sehr hart wurden. 

 

Trotz insgesamt über 2STD Zwangspausen, konnten wir nach 22STD und 1MIN überglücklich finishen. Im Ziel kannte die Freude über die Leistung dann keine Grenzen mehr. DANKE an mein Team: Evelyne, Heli, Sebastian und Mathias - ihr wart sensationell.

 

Fotokredit: Fotokerschi.at und RAA - Florian Backfrieder, Martin Granadia, Heiko Mandl, RMC