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Ironman70.3 WM Südafrika



1 Jahr nach meiner schweren Knieverletzung mit Knorpelausriss, Meniskusriss innen und außen, Kreuzbandriss, Knochenmarksödem und 2 Operationen stand bei der Ironman70.3 WM in Südafrika mein Comebackrennen am Programm. Qualifiziert hatte ich mich bereits im Vorjahr, kurz vor meiner Verletzung.

 

Es war allerdings bis 1 Woche vor dem Rennen ungewiss, besser gesagt unwahrscheinlich, dass ich überhaupt starten werde/kann. Grund war ein Knochenmarksödem, das ein Laufen unmöglich machte. So reiste ich mit 5 Lauf KM als Jahresvorbereitung in den afrikanischen Winter.

 

Ein Finish war unter diesen Umständen das Traumziel, aber alles andere als sicher. Zum Rennen: Nervös wie schon lange nicht mehr, wartete ich gemeinsam mit über 2700 Athleten das es endlich losging. Das Schwimmen über die 1,9KM im Pazifischen Ozean, mit 29min recht solide. Ich versuchte einen schönen langen Zug zu schwimmen, was mit einer Pace von 1:30MIN/100M auch gelang.  Dann kam schon, mit dem 700M langen Weg durch den Sand in die erste Wechselzone, die erste Herausforderung für mein Knie. Soweit alles OK - was für eine Erleichterung.

 

Auf der 90KM Radstrecke war das Ziel, volle Attacke zu fahren, um für den abschließenden Halbmarathon Zeitreserven zu haben. So fuhr ich mit über 37KM/H Durchschnitt ziemlich am Limit. Wenigstens hatte ich somit keine Gedanken fürs Laufen übrig. Aber leider auch keine Zeit die wunderschöne Wildness Afrikas zu genießen.

 

In der 2. Wechselzone ließ ich mir bewusst viel Zeit und machte noch ein paar Streching Übungen um mein Knie auf die 21KM vorzubereiten. Die ersten Meter waren sehr zäh und holprig. Doch ab KM 1 wurde es immer besser. Der afrikanische Spirit und die begeisterten Massen an Zuschauern gaben den letzten Push. Ich teilte mir den Halbmarathon in 4x 5KM ein, für den Kopf sehr wichtig. Die Zeit war jetzt nebensächlich, alles was zählte war halbwegs normal zu finishen. War noch vor einem Jahr eine Pace von 5:30MIN/KM mein Regenerationsbereich, war ich heute froh, dieses langsame Tempo überhaupt laufen zu können.

 

Nach 5STD und 37SEC war es endlich soweit. Voller Stolz und mit Tränen konnte ich die Ironman70.3 Weltmeisterschaft finishen. Danke an die vielen Personen die mich am Weg zum Comeback unterstützt haben. Habe mich selten so gefreut, wie bei diesem Zieleinlauf.